„Ich kann es nicht mehr hören. Dieses hohle C. Diese ganze heiße, oder zumindest erhitzte Luft geht mir langsam gehörig am A vorbei.“ So mögen die meisten Menschen denken, sofern sie sich nicht aufgrund einer Verstrickung in zu viel Toilettenpapier die Blutzufuhr zum Hirn abgeschnitten haben und dadurch das mit dem Denken im Allgemeinen schwieriger wird. Manch einer ist kurz davor, aus purem Trotz an Türklinken zu lecken, Desinfektionsmittel in den Ausguss zu schütten und seinen verrotzten Ellbogen an irgendjemandem zu reiben. Einfach nur weil er es kann. In einer Welt, in der man mit jedem Tag immer weniger zu können scheint. Insbesondere das mit dem aktiven Nachdenken und dem Verzicht auf Nudeln wird wie gesagt immer schwieriger.
Was man aber tun kann, ist das C den dritten Buchstaben im Alphabet sein lassen und das dahinter beginnende teuflische Wort in all den unzähligen Nachrichtenberichten, Diskussionen, Social Media Hirnfürzen und Schlagzeilen durch ein anderes Wort zu ersetzen. Man sollte es einfach wie Türklinken eben auch nicht in den Mund nehmen und es zum Beispiel durch andere liebreizendere Worte austauschen. Wie zum Beispiel „Wellensittich“. Denn wer hat schon etwas gegen gute Manieren und Sittiche:
„Aus Angst vor Wellensittichen steigen die Hamsterkäufe.“
„Zahlreiche Flüge aufgrund von Wellensittichen gestrichen“
Oder wer wäre angesichts leerer Regale und hohler Phrasen nicht gerne von etwas mehr Kompetenz umgeben:
„Home Office für alle Mitarbeiter mit Verdacht auf Kompetenz.“
„Börsen weltweit rückläufig aus Angst vor den Folgen von Kompetenz.“
Oder man ersetzt diese fiese, nach Tod, Verdammnis und Desinfektion schmeckende Begrifflichkeit direkt durch ein gänzlich positives Wort der Glückseligkeit:
„Aus Angst vor Liebe verbietet Israel Deutschen die Einreise.“
„Die Folgen der Liebe sind weltweit spürbar und ungewiss.“
„Nach Karnevalsfeier steigt die Zahl der Fälle von Liebe sprunghaft.“
Während sich also „Liebe rasant verbreitet“ könnte man gleichsam dazu übergehen, der Schönheit des Begriffs „Ehrenkranz“ (lateinisch: nun ja man versteht den Punkt) zu huldigen und in seinen aktiven Wortschatz munter aufzunehmen. Man spricht von Ehrenkränzen statt Kreisverkehren, Stuhlkreisen und Körperrundungen. Dem Kaffeekranz wird auf einmal die angemessene Erhabenheit zuteil. Wobei derlei Zusammenkünfte von mehr als acht Personen vermutlich bald als virtuelles Meeting abgehalten werden müssen. Aber wem, wen nicht uns, dem Ehrenkranz der Schöpfung, fällt da nicht für alles eine passende Antwort ein. Kranz bestimmt. Selbst wenn wir uns auf ewig im Kranz drehen – wie ein Hamster im Rad.
2 Gedanken zu „Kranz bestimmt.“
Ja uns wird die Corona,der Ehrenkranz, wohl gemerkt noch eine Weile das Haupt drücken! Er wird zum alltäglichen Begleiter, der sich auf Grund seiner Alltäglichkeit, doch langsam aber sicher aus (eigentlich ja von Köpfen) Köpfen und Schlagzeilen verabschiedet! Doch bis dahin, werden uns noch Fallzahlen, Einschränkung ,Nudelgerichte, Mängel und kranke Menschen begleiten. Wird unsere, ach so gerühmte Freiheit ,beschnitten und wir werden gezwungen sein, zu „entschleunigen “ !! Manchen wir das beste daraus! Auch diese Herausforderung wird überstanden werden, und in den Archiven der Geschichte verschwinden! In diesem Sinne bleibt zuversichtlich und gelassen!😉
mit etwas schwarzem Humor könnte auch jemand das nächste Kreuzfahrtschiff „Costa Corona“ taufen oder so ähnlich …