Langsam wird es ein bisschen anstrengend. So ein wenig mühsam. Peu à peu schwindet die Kraft, sich selber und seine Gedanken zu beherrschen. Die kleinen Klumpen Kacke, die sonst auf einen einprasselten und die man bisher noch immer mit kraftvollem Optimismus weg zu schmettern vermochte, sind einem nicht enden wollenden Fluss an Gülle gewichen (ja, der heutige Beitrag enthält Spuren von Kraftausdrücken). Trog um Trog entleert sich über den eigenen Gedanken und man kauert sich unter seinem löchrig werdenden kleinen Regenschirm zusammen, um sich vor der gröbsten Scheiße zu schützen. Schlägt man die Zeitung auf, schaltet den Fernseher ein, blickt auf sein Handy oder hört den Menschen zu, fällt es immer schwerer durch den Gülleregen den Sonnenschein zu erkennen. Alles mieft und motzt. Dass die Welt noch nicht endgültig untergegangen ist, kann nur daran liegen, dass Gülle ein recht tragfähiges Medium ist. Wir sinken so langsam, dass wir es nicht mehr merken. Aber es geht bergab. Das ist so klar wie, ach, klar ist schon lange nichts mehr. Oder hat hier noch irgendjemand den Durchblick? Oder irgendeinen Plan? So wundert es einen eigentlich auch nicht mehr, dass man in einer Zeit lebt, in der man nur dann noch irgendetwas tun darf, wenn man negativ ist. Wir testen uns und sind erleichtert, wenn wir negativ sind. Positiv zu sein ist eher so mittelschwierig. Der Gedanke, dass es anderen – früher oder heute – noch schlechter geht, tröstet uns irgendwie auch schon lange nicht mehr. Erst recht dann nicht, wenn man Schalke Fan ist.
Ehrlich gesagt, diese Litanei ist so ein riesiger, stinkender Mist wie alle Schlagzeilen, die einem in letzter Zeit ins Gesicht geknallt wurden. Können wir uns alle bitte mal wieder für einen Moment zusammenreißen? Wem hilft es, wenn man sich in Selbstmitleid und Pessimismus suhlt? Wenn man nur noch auf die Schattenseite der Medaillen schaut? Und dabei völlig vergisst, dass man eine Medaille in der Hand hält. Für alle Unsportlichen: das ist der Inbegriff von Kampfgeist, Erfolg und Glück. Anstatt an Dingen zu verzweifeln, dir wir nicht oder kaum beeinflussen können, wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen zusammenreißen und beginnen, in der Gülle genüsslich zu baden? Warm und ph-neutral ist sie ja. Machen wir das Beste draus. Hören wir auf, immer nur über Mist zu reden. Wie wäre es als Aufwärmübung, wenn wir das Fest, das sonst ja immer ach so schrecklich anstrengend, gehetzt und gemästet ist, für das nutzen, wofür es eigentlich gedacht ist: Besinnung. Anstatt darüber zu jammern, dass jenes Fest dieses Jahr nicht so ist, wie wir es jedes Jahr nicht wollen, könnten wir uns mal besinnen. Nicht auf das, was sich als schleimiger Bodensatz in dem Gülletrog langsam absetzt, sondern auf das, was uns – trotz allem – jauchzen und frohlocken lässt. Auch wenn wir diese Verben langsam verlernt zu haben scheinen. Reden wir bitte über schöne Reiseerinnerungen, bei denen es doch völlig egal ist, in welchem Kalenderjahr sie den Weg in unser Herz fanden. Oder über kühne Träume, bei denen man ohnehin nie weiß, wann sie sich erfüllen. Oder die nach Braten und Zimt duftende Gegenwart, die wir so gerne vergessen. Schenken wir uns selbst ein gutes Stück Optimismus. Unverpackt. Nicht umtauschbar. Denn am Ende werden nicht unsere Schleimhäute getestet. Sondern unsere Zuversicht und Gelassenheit. Möge dieser Test positiv ausfallen.
Positive Weihnachten euch allen!
Ein Gedanke zu „Schön negativ bleiben.“
Lieber Schellenaffe, nun brennt die vierte Kerze und Weihnachten steht tatsächlich vor der Tür! Nach dem ich heute Morgen 😊ein privates Adventskonzert durch’s Telefon genießen konnte, ist die Freude auf das, sicher andere, aber nicht’s desto trotz, schönste Fest im Jahr noch mal gestiegen!
Die Pakete und Weihnachtspost sind verschickt, die Plätzchen gebacken, der Baum geschmückt, die Krippe parat , die kleinen Überraschungen verteilt (natürlich mit räumlichem Abstand) und das Haus dekoriert! Schön ist dieses Gefühl Freude zu verschenken, Hoffnung auf bessere Zeiten zu verbreiten und das ein oder andere Lachen zu bewirken! Das ist Advent! Mein Sohn meint letztens zu seiner Frau: „Wenn ich die Tage mit dir und meinem Sohn verleben kann, sind sie immer schön,egal was um uns herum passiert!“
Wie wahr!
Nehmen wir diese Dinge wieder bewusster war,dann ist diese Zeit doch nicht so furchtbar. Leben wir bewusst mit unserem Partner, der kleinen Familie , den Nachbarn, den Freunden, dann ist die erforderliche Distanz garnicht mehr so schlimm! Lachen,Hoffnung, Liebe und Frieden können wir über jegliche Entfernung schenken! In diesem Sinne wünsche ich einen schönen 4.Advent! Bleib auch du zuversichtlich und verschenke Freude! Wie ich sie heute per Telefon bekommen habe! Dann bekommst du Lachen und Glück zurück und vielleicht Applaus! Diese Mail habe ich gestern verschickt und ich finde sie passt zu deinen heutigen Gedanken! 😊