Erleuchtung ist ein heller Moment in schummerigen Zeiten. Ein Augenblick der Klarheit im Gefühl der dunklen Orientierungslosigkeit. Nicht nur Gläubige, Weihnachtsbäume und olympische Feuer, wir alle streben nach Erleuchtung. Man braucht lichte Momente, wenn man vergeblich auf der Suche nach einem grell ironisch oder dämmrig tiefgründigen Thema für einen affigen Blog ist. Wenn das eigene Kopfkino auf tonloses Radio umgestellt hat. Wenn man sich selber mit sperrigen Einkaufstüten voller Weihnachtsgeschenke den Ausstieg aus der Drehtür versperrt. Wenn man nach dem Sinn des Lebens und der eigenen Brille sucht und zumindest eines davon auf der eigenen Nase wiederfindet.
Welch hohes Gut, welch Glück, wer sie findet, wer sie in den Händen hält – die Erleuchtung!
Ich habe die Erleuchtung nun gefunden. Ich traf sie in einem dunklen Treppenhaus. Ein paar Stufen unter mir. Sie wirkte ungeduscht, alkoholisiert und desinteressiert. Und doch zog sie mich in ihren Bann. Hellstrahlend stand sie plötzlich vor mir, die Erleuchtung. In Form eines leuchtenden Lampenschirms. Auf einem Männerkopf. Was klingt wie der Gemäldetitel eines Werkes von Dalí – „Mann mit Lampenschirm im Treppenhaus“ – erleuchtete mich. Welch strahlender Moment! Fragen durchzuckten wie helle Blitze meinen scheppernden Kopf. Produziert sein beachtliches Hirn, das immerhin Ideen wie, die einer humanoiden Beleuchtungsquelle hervorbringt, Elektrizität? Was geht ihm durch den Kopf außer Strom? Wird er nach dem Abend erzählen „Puh, ich hatte die Lampe an“? Verkörpert er eine politische Bewegung wie „Alternative Beleuchtungen für Treppenhäuser“? Wie groß ist seine Liebe zum Bier, wenn er jedes Mal einen Kurzschluss, also sein Leben riskiert, sobald er seine Flasche zum Mund führt?
Fragen, die vermutlich nur der Zirkusdirektor, mit dem er sprach, beantworten kann. Fragen, die zu beantworten jedoch eigentlich völlig müßig sind. Geradezu unerhellend. Was zählt, ist die Erkenntnis, dass das verbohrte, langweilig angepasste Brett vor dem eigenen Kopf deutlich sperriger ist als eine Lichtinstallation mit Bierfahne.
Die einzig relevante Frage, die übrig bleibt, ist daher: wie viel habe ich getrunken, um solche Dinge zu sehen?
Ein Gedanke zu „Der Mann mit dem Lampenschirm auf dem Kopf.“
Wenn nicht die Bildbeweise da wären, würde man nie glauben, dass der Schellenaffe so etwas erlebt hat!! Und sich nicht doch ,nach fortgeschrittem Alkohol Genuss,😉so etwas „beklopptes“ nur ausdenkt!🙄
Was geht in solchen Menschen vor , die mit erhellenden Lampenschirmen auf dem Kopf durch dunkel Treppenhäuser laufen!? Und wo und in welchen Kreisen sucht der Schellenaffe seine Ideen!!!???🤣
Die Antwort ist wieder dem „Rheinischen Grundgesetz“ entnommen……jeder Jeck is anders!
Hauptsache dem Schellenaffe geh’n die Inspiration nicht aus!😊👍 Was ich mir in unserer skurrilen, bekloppten, manchmal sehr sonderbaren Gesellschaft nicht vorstellen kann!