Poesie und Politik – Plädoyer für mehr Stabreime für Stabschefs

Auf ein Bier mit Özedmir Bundestagswahl 2017 Wahlkampf Die Grünen Wahlplakat

Man möchte denken, der Bundestagswahl“kampf“ 2017 habe bereits seinen spektakulären Höhepunkt darin erlebt, dass bei einer Wahlkampfveranstaltung der Kanzlerin an der Siegbrücke in Siegen (kein Witz) Papptafeln mit „I ♥ Raute“ hochgehalten wurden. Wir nähern uns damit dem Zeitalter des Merkel-Emojis! Wow. Der bisherige Wahlkampf ist spannungsgeladen, unvorhersehbar und quotenstark, wie die dritte Wiederholung einer Traumschiff-Folge. Im Hessischen Rundfunk. Das Wort „Kampf“ erfährt eine völlig neue Bedeutung – die Ermüdungstaktik wird neu und sehr wörtlich interpretiert.

Merkel Raute Siegen Wahlkampf I love Raute Angela Merkel Kanlzerin
Foto: Westfalenpost

Doch nun kommt Schwung in die ganze Sache. Aber so richtig. Was ist der Vorbote dafür, dass uns sehr bald scharfe Attacken und spannende Duelle in ihren Bann ziehen und der Wahlkampf eine apokalyptische Intensität entwickelt wird? Cem Sessions! Plakate verkündigen die verheißungsvolle Botschaft – im Salon bei Hopfen und Malz darf hemmungslos gecemt werden. Wer sich unter dem Begriff Cem Session nichts vorstellen kann oder sich fragt, was ein nordalbanischer Fluss mit den Grünen zu tun hat, der sei beruhigt: Wortwitz und Poesie füllen an dieser Stelle und jeder anderen Stelle des Wahlkampfes die wunderbare Leere, die die fehlenden Inhalte hinterlassen.

Doch was macht den Zauber dieses Wahlplakates und damit dieses Wahlprogramms genau aus? Der Mut zum Reim! Welch Magie liegt in der Poesie. Sie fördert die Einprägsamkeit und öffnet gleichzeitig ganz neue Bild- und Assoziationsketten. Was trinkt der Özdemir wohl für eine Sorte Bier? Ab wann fängt er an zu nuscheln und wie alle anderen mit der Autoindustrie zu kuscheln? Hab ich meine Zeit vertan, wenn die Häppchen alle sind vegan?

Genau deshalb brauchen wir mehr Stabreime für Stabschefs! Hier direkt ein paar sicherlich mehrheitstaugliche Vorschläge:

  • Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben – und inhaltsleere Wahlplakate kleben.
  • Zeit für mehr Gerechtigkeit – und Martins Leben in baldiger Einsamkeit.
  • Zukunft wird aus Mut gemacht – diesen Slogan hat ein Praktikant vollbracht.
  • Denken wir neu – Zahnarztgattinen kauft anderes Katzenstreu!
  • Die Zukunft, für die wir gerne kämpfen – während die Grünen Bio-Brokkoli-Röschen dämpfen.
  • Programm für Deutschland – der Eintritt kostet den Verstand.

Dem Wahlkampfslogan der Grünen folgend, wäre es doch umso mutiger, wenn nicht nur temporäre Parteiprogramme, an die sich niemand weder in der Gegenwart noch in der Zukunft zu erinnern vermag, poetisiert würden. Warum nicht gleich die ganze Partei:

  • CDU – 16 Jahre Regierungszeit vergehen wie im Nu.
  • CSU – schaut her, was ich Drolliges in Dirndl und Lederhose tu.
  • SPD – ich werde Kanzler, ach nee.
  • Die Linke – nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke.
  • Die Grünen – dank Tofu sollt ihr alle sühnen.
  • FDP – ohje.
  • AfD – tut der Petry mal endlich jemand weh?
  • Piratenpartei – und ihr dachtet die Zeit für LAN-Partys sei vorbei!

Wer sich nun wundert, warum dieser Beitrag vergleichsweise kurz und inhaltsleer war – der stelle sich schon mal auf den „Wahlkrampf“ ein. Er wird genauso. Einzig die folgende Frage könnte doch noch etwas Spannung in die ganze Scharade bringen: Trinkt Özdemir Bier auch vor vier?

Damit könnten wir gut und gerne leben.

2 Gedanken zu „Poesie und Politik – Plädoyer für mehr Stabreime für Stabschefs

  1. Schellenaffe das war Klasse!! Wer nach diesem Wahlkrampf noch wählen geht ,ist des Lobes wert!
    Dein Kommentar stimmt ,für wahr !
    In Deutschland ist eine Trägheit entstanden, dafür leider nur noch wenig Verstand vorhanden !
    Gott sei Dank gibt’s den Schellenaffe und jeder Montag beginnt mit einem Lachen.😀

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